Ein Leben für die Musik, Hans-Joachim Happe

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„Musik hat mich das ganze Leben begleitet und das soll noch lange so bleiben“

„Das Grundwissen über Musik habe ich von meinem Opa Bernhard gelernt“, erzählt Hans-Joachim Happe über seine Anfänge in der Kindheit. Wenn der Opa mit der Klarinette zu Besuch kann, wurde gemeinsam musiziert. Das machte beide glücklich. Akkordeon, Klavier, Xylophon - und was man sonst noch so als Kind spielt - beherrschte der Junge bald richtig gut. Und es machte ihm Spaß.

„Jedenfalls bin ich kein Fußballspieler geworden“, sagt er schmunzelnd. Die Kindheit verbrachte er glücklich in Langewiese. Mit seinen Freunden spielte er in den Wäldern und Gärten. Alle Leute kannten sich und der Zusammenhalt war wie in einer großen Familie. Das werde er nie vergessen. „Ibbenbüren war die große Stadt und für uns Kinder weit weg“, erinnert er sich.

„Ich bin gern zur Schule gegangen“, erzählt Happe. Da er jedoch öfter krank war, wechselte er nach dem Besuch der Grundschule zur Realschule und legte die Mittlere Reife ab.

Sein musikalisches Talent blieb nicht unentdeckt, sodass er bereits in frühen Jahren bei Kerstin Bleker Unterricht an Klavier und Akkordeon erhielt. Da er zudem gut singen konnte, durfte er bei der Hochzeit seines Lehrers, Herrn Bertling, in der Kirche ein Lied vortragen.

Mit acht Jahren spielte er bei festlichen Anlässen in der Siedlung und vor allem bei den berühmten Karnevalsumzügen das Akkordeon.

Alle Langewieser kannten ihn als den „Jungen, der immer Musik macht“ - und als Messdiener in St. Johannes Bosco. Bei den Weihnachtsfeiern der Firma Crespel & Deiters trat er mit dem Akkordeon auf. Seine Mutter, Onkel und weitere Verwandte waren dort beschäftigt. Die Geschäftsführung gab den eigenen Kindern und denen der Mitarbeiter Raum, ihre Talente zu zeigen, fällt Happe zu den Fotos ein.

Im Alter von etwa 13 Jahren gründete er mit ebenso musikbegeisterten Freunden die Fünf-Mann-Gruppe „The Young Ones“, die eher rockige Töne anschlug. Nach seiner Heirat im Jahr 1977 trat die Musik zunächst hinter Familie und Beruf zurück. Nur gelegentlich erteilte er privat Unterricht. Er machte eine Ausbildung zum Angestellten im Verwaltungswesen.

Danach war er für die Kreisverwaltung in Tecklenburg und Steinfurt tätig. 1980 wurde er nach Ibbenbüren versetzt und kam, ohne das geplant zu haben, zum Fachdienst Liegenschaften, den sein Onkel Wilhelm Freese leitete. „Wir waren ein tolles Team, die Aufgaben waren sehr interessant“, stellte er fest. Zu einigen alten Kollegen pflegt er bis heute Kontakte.

Hans-Joachim Happe wollte nicht mehr in einer Band spielen, aber neben der Beamtentätigkeit gern weiter Musik machen. Also beschloss er, Alleinunterhalter zu werden.

Er kaufte eine Anlage mit Keyboard und eignete sich ein umfangreiches Repertoire populärer Lieder und Musikstücke an. Er wollte sich nicht in eine bestimmte Richtung drängen lassen, sondern Jung und Alt Freude bereiten.

Was im Radio auf NDR 1 oder WDR 4 läuft, kennt er alles. Die Zuhörer freuen sich über Schlager, Volksmusik und Shantys, aber auch Pop und Rock. Auf Wünsche seines Publikums geht der 67-Jährige gern ein.

„Musik hat mich das ganze Leben begleitet und das soll noch lange so bleiben“, erklärt er. Vor zwei Jahren hat er den Singkreis der Arbeiterwohlfahrt und des Heimatvereins übernommen, auch für DRK, kfd und LWL ist er aktiv. Heute geht es nur noch selten über die Region hinaus, auch Konzerte bis zum frühen Morgen gehören der Vergangenheit an.

Seine Ehefrau Ruth macht zwar selbst keine Musik, unterstützt ihren Mann jedoch bei seinen Auftritten. Sie koordiniert die Termine, fährt das Auto mit dem Equipment, hilft vor Ort bei den Vorbereitungen und baut die Technik mit ab. „Ich bin sozusagen als ,Roadie‘ dabei“, sagt sie lachend.

Bericht und Foto, von Brigitte Striehn IVZ

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